„Matissening“ – ein Fest der Sinne
Am Donnerstag, dem 23. Mai 2019, erlebte die Erich Kästner Schule ein Fest der Sinne. Ein farbenfrohes, abstraktes und experimentierfreudiges Happening, das ganz im Zeichen des französischen Künstlers Henri Matisse stand.
Nach Betreten des Gebäudes konnte man sich gar nicht entscheiden, was man sich zuerst anschauen sollte. Der Grund: Es gab nicht nur eine große Bühne im Forum, die Vorführungen und Galerien waren auch in der Pausenhalle, vor dem Schulrestaurant und im Treppenhaus. Überall fand alles gleichzeitig statt. Ein Gesamtkunstwerk, auf das die künstlerischen Fächer teilweise ein Jahr hinarbeiteten unter Beteiligung der technischen Fächer. Alle ließen sich dabei von Matisse inspirieren.
Für gute Stimmung sorgten zwei Discjockeys – Kai Jan Panne und Benny Schmitt mit dem Tanzkurs zusammen.
Unbestrittener Mittelpunkt und großer Anlaufpunkt im Forum war die vom Wahlpflichtkurs Holzwerkstatt erstellte runde Bar mit mehreren Buffets. Das Forum der Schule wurde hierbei zu einer Fantasielandschaft mit bunt bemalten bis zu zwei Quadratmeter großen Pappmascheeformen, Schnittkunst und Gemälden.
Kleine Spielszenen auf einer eigens dafür gebauten Bühne zeigten Interpretationen des Lebens von Matisse. Hierbei arbeitete der Theaterkurs der Oberstufe mit der Biographie und stellte einige Schwerpunkte heraus: die Generationenfrage, Freundschaft und auch ihr Verrat. Es wurde auf dem Stück „Auerhaus“ von Bor Bjerg aufgebaut und mit zahlreichen Inspirationen und Zitaten von Matisse zu einem Stück, das zum Nachdenken anregte.
Im musikalischen Bereich wurde sich mit minimal Musik dem Stil von Matisse genähert. Es wurde sowohl Pari intervallo von dem estischen Künstler Arvo Pärt sowie Kanon und Gigue in D-Dur von Johann Pachelbel gespielt als auch selbst komponiert. Frei im Sinne von Matisse. Dies wurde mit Tanz und Theater kombiniert, sodass es eine schöne, leichte sowie schwere Kombination ergab.
Die Modenschau war beeindruckend, sie fand nicht nur auf einem Laufsteg, sondern ebenfalls überall statt: mittels SchülerInnen, die Choreografien einstudiert hatten, an Schneiderpuppen im Forum und Treppenhaus oder an Bügeln von der Decke hängend – überall wurden die textilen Kunstwerke in vorteilhaftes Licht gerückt.
Der literarische Bereich war leider etwas versteckt, jedoch sehr lohnenswert. Ich persönlich habe ihn nicht gesehen, da durch die vielen Vorführungen meine Aufmerksamkeit gefesselt wurde. Ich habe mir aber im Nachhinein bei den Recherchen für diesen Artikel ein Bild gemacht. Auch hier wurde mit der Biographie von Matisse gearbeitet. Die literarischen Werke bezogen sich jeweils auf ein Kunstwerk von ihm.
Das Fazit des rund 90-minütigen Events: eine gelöste und heitere Stimmung.
Es war beeindruckend, die Kurse: Tanz (Wp 9 und 10), Theater (VS), Musik (S2 und Wp 10), Kunst (6,8, 9,10, VS), Literatur (Wp 9), Holzwerkstatt (Wp 9) und Modedesign (Wp 7, 10 und S2) in einem Gesamtkunstwerk zu erleben.
Die beteiligten Lehrkräfte in alphabetischer Reihenfolge: Frau Berger, Frau Carstens, Frau Fröhlich, Frau Heidkamp, Frau Lehmann-Cerny, Frau Lembcke, Frau Martin, Frau Panter, Herr Prieß, Frau Sander, Herr Schubert, Frau Schwätzler, Frau Wächter, Herr Wiesner.
Ermöglicht wurde das Event wieder durch die langjährige Unterstützung durch unseren Kulturagenten Matthias Vogel und das Programm Kulturagenten.
Text: Nico Schwarz (S2)
Foto: Olga Martin