Die Lernwerkstatt PRISMA in der Berner Au und am Hermelinweg

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Was ist das PRISMA?

Das PRISMA ist ein ganztägiges Lern- und Bildungsangebot, das parallel zu der Arbeit in den Schulklassen und zur Unterstützung in den Pausen und der Ganztagsangebote stattfindet.

Der Name PRISMA versteht sich als Symbol für unsere inklusive Schule: Ein PRISMA hat viele Facetten – wenn die Sonne darauf scheint, leuchtet es in wunderschönen Regenbogenfarben. Es ist ein Körper, ein Raum mit vielen möglichen Flächen und Ansichtsmöglichkeiten. So verschieden wie die Regenbogenfarben sind die Kinder, ihre Begleitung und die Entwicklungsangebote im PRISMA. Der Name lässt Fantasie und Fragezeichen zu, regt an zur Auseinandersetzung mit Ungewöhnlichem und soll zur Neugierde und Lust auf Lernen für und mit allen beitragen.

Warum ist das PRISMA ein guter, besonders geschützter Lernort?

Im PRISMA werden Schüler*Innen unterstützt, die Schwierigkeiten haben, ihr Potential im Klassenunterricht zu entfalten. Ziel dabei ist es, die Schüler*Innen so zu begleiten und zu fördern, dass sie zunehmend an Sicherheit gewinnen und am Lernen in der Klasse wieder gewinnbringend für sich und alle anderen teilnehmen können.

Im PRISMA angemeldet werden können Schüler*Innen ohne sonderpädagogischen Förderbedarf, die in der Klasse nicht lernen können, bzw. ein Lernen der Anderen sehr schwierig machen. Außerdem Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die in kleineren Gruppen besser entspannen und zusätzlich zu den anderen Fördermaßnahmen im PRISMA besondere Lernerfolge erfahren können. Bei diesen Schüler*Innen erfolgt eine enge Absprache mit Schulbegleitung und Sonderpädagoginnen. Weiterhin Schüler*Innen, die in ihrer Auffälligkeit und deren Gründen nicht verstanden werden und eine „geschützte“ Zeit im PRISMA bekommen, mit dem Ziel, sie besser verstehen zu lernen und Lösungswege zu entwickeln.

Um diese Prozesse optimal zu gestalten, arbeiten die multiprofessionellen Fachkräfte des PRISMAs eng mit den Klassenleitungen, den klassenbezogenen Sozialpädagog*Innen, Erzieher*Innen, dem Beratungszentrum und dem Schulleitungsteam zusammen.

Was macht die Lernumgebung so besonders?

Das Raumkonzept und die vielfältigen Materialien im PRISMA orientieren sich an den Grundsätzen der vorbereiteten Umgebung nach Maria Montessori gemäß ihrem Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“. Diese vorbereitete Umgebung schafft die Voraussetzung, dass die Schüler*Innen unter Anderem besonders in selbstgesteuertem Lernen geschult, begleitet und individuell gefördert werden können.

Grundannahme des pädagogischen Handelns ist dabei, dass jedes Kind/ jede*r Jugendliche durch eine möglichst weitgehend freie Wahl der Aktivität, kognitive Strukturen in ganz eigener Weise und vor allem im eigenen Rhythmus aufbaut und dadurch eine Stärkung erfahren kann, die im Klassenrahmen in dieser individuell abgestimmten und hoch differenzierten Weise oft nicht möglich ist.

Die besonderen Lernangebote der vorbereiteten Umgebung werden jeweils individuell auf die Bedürfnisse der Schüler*Innen abgestimmt.

Das PRISMA am Schulstandort Berner Au

Das PRISMA an der Berner Au mit Lernwerkstatt und Schulgarten steht den Schüler*Innen der Vorschulklassen bis Jahrgang 6 zur Verfügung. Die Angebote sind auf diese Altersgruppe ausgerichtet und bieten den Lernenden unterschiedlichste Herausforderungen.

In der vorbereiteten Umgebung der Lernwerkstatt können sie eigenständig tätig werden und interessengeleitet am jeweils passenden Material arbeiten.

Der Eingangsbereich
Ein wichtiges Element dieser vorbereiteten Umgebung ist dabei unser Eingangsbereich. Hier können die Schüler*Innen mit all ihrer Energie ankommen und zur Ruhe kommen, ohne, dass die ruhige und konzentriere Lernatmosphäre im PRISMA davon beeinträchtigt wird.

Die Lernwerkstatt
In der Lernwerkstatt stehen in offenen Regalen Materialien bereit, die die Kinder zu selbstgesteuertem Lernen anregen. Durch das Material wird ihre Konzentration gefördert und die Möglichkeit der „Polarisation der Aufmerksamkeit“ (Maria Montessori) geschaffen. Gleichzeitig sind die Materialien konsequent auf das Ziel ausgerichtet, den Kindern Erfolge zu ermöglichen und sie dadurch emotional zu stärken.

Die vorbereiteten Materialien sollen vor allem dazu anregen, sich sehr verschiedenen Herausforderungen zu stellen, wie Quer-Denken, Knobeln, mathematische und sprachliche Grundfertigkeiten nachhaltig begreifen, innere und äußere Ordnung erfahren, Entdeckungsfreude, Experimentier- und Leselust zu erleben. Dabei soll auch die Sinnhaftigkeit des Lesen-, Rechnen- und Schreiben – Könnens thematisiert und erfahrbar werden.

Anmeldung und Dokumentation im PRISMA

Die Kinder können mit einem eigens für das PRISMA entwickelten Formular von den Klassenleitungen für feste Zeiten angemeldet werden. Der Belegungsplan wird von der Leiterin des PRISMAs in enger Absprache mit den Klassenleitungen und unter Berücksichtigung der beschriebenen Bedarfe und Problemlagen der Kinder erstellt.

Die Entwicklungsschritte der Kinder werden dokumentiert und alle Beteiligten tauschen sich regelmäßig darüber aus. Jeweils am Ende eines Schuljahres bekommen die PRISMAkinder als Anlage zu ihrem Klassenzeugnis ein detailliertes PRISMAzeugnis, welches ihre Erfolge und Entwicklungsschritte dokumentiert.

Der Schulgarten

Im Schulgarten können Kinder nach Herzenslust buddeln, mit Wasser experimentieren, im Matsch spielen, mit Holz werken, pflanzen, ernten, kleine Wunder der Natur entdecken und vieles mehr. Dabei dürfen die Kinder in Absprache mit den Erwachsenen selbst entscheiden, welche Arbeit sie im Schulgarten tun möchten und was ihnen Spaß macht. Gleichzeitig gibt es klare Strukturen und Regeln, welche Orientierung und Sicherheit geben. Durch praktische Erfahrungen, durch Anfassen, Ausprobieren, Staunen und Beobachten kann im Garten und der dazu gehörenden Hütte gelernt werden.

Einen großen Stellenwert hat zudem der achtsame Umgang mit allen Pflanzen, Tieren, Materialien sowie den Kindern und Erwachsenen.

Die Arbeit im Schulgarten ist eng mit dem PRISMA verknüpft, konzeptionell nach den gleichen Grundsätzen ausgerichtet und die Fachkräfte beider Lernorte arbeiten intensiv zusammen. Dies bietet neben vielem anderen die Chance, die Kinder in unterschiedlichen Kontexten kennenzulernen und ein noch umfassenderes Bild ihres Lernens und Seins zu erhalten. Das wiederum ermöglicht eine sehr intensive Unterstützung und gibt wichtige Grundlagen für verschiedenste Beratungssettings. Ferner kann je nach Situation und Bedürfnis der Kinder flexibel zwischen der Arbeit im PRISMA und der Arbeit im Schulgarten gewechselt werden, was eine sehr umfassende Förderung ermöglicht.

 

Lesen Sie auch das Kurzkonzept über das PRISMA und seinen Standort An der Berner Au 12.

 

Das Prisma am Hermelinweg

Am Hermelinweg gibt es seit April 2023 im neu sanierten und erweiterten H-Gebäude ein Prisma für die Jahrgänge 7-10.
Das Prisma am Hermelinweg startet im Schuljahr 2022/23 zunächst mit dem Jahrgang 7.

Wie auch im Prisma an der Berner Au, findet sich hier ein alternativer Lernort mit besonderen Materialien aus den Bereichen Kreativität, Sprachen, Natur und Technik.
Es geht darum Schüler:innen in ihren individuellen Bedürfnissen und Entwicklungsmöglichkeiten zu unterstützen, sodass sie ihr Potential optimal entfalten können. Vor allem das selbstgesteuerte Lernen steht im Fokus. Das Ziel ist immer, dass die Schüler:innen Sicherheit und Vertrauen in ihr eigenes Lernen gewinnen und dieses auch im Klassenunterricht für sich umsetzen können.

Die multiprofessionellen Fachkräfte arbeiten eng mit dem Klassenteam und der Abteilungsleitung zusammen, dokumentieren Entwicklungsschritte und geben Rückmeldungen, so wird die schulische Entwicklung stets berücksichtigt. Das Prisma-Team versteht sich dabei als Lernbegleitung.